Dienstag, 2. August 2016

Kfw 40+ vs Kfw 55 bzw. Eigenleistung vs Schlüsselfertig

Nachdem unsere Finanzierung für das geplante Kampa Haus nun fast steht, uns aber gesagt wurde, dass wir relativ teuer bauen und uns nochmal nach anderen Anbietern umschauen sollen, kam für gleichzeitig auch nochmal der Punkt Energieeffizienz zur Überlegung.

Was würde es ausmachen, doch nur kfw55 zu bauen? Wie würden sich die Nebenkosten erhöhen? Auf welche Laufzeit würde sich ein kfw40+ Haus rechnen? Nach einiger Recherche und Beratung kamen wir zum Schluss, dass wir eventuell doch nur kfw55 bauen wollen....denn da sparen wir das Geld ein, was wir bei Kampa über Eigenleistungen sparen würden.

Jetzt holen wir uns aktuell nochmal Angebote von folgenden Firmen ein:

Hanse Haus
Weber Haus
Schwörer Haus

Wenn die Angebote da sind, wird dann entschieden - mehr Eigenleistung und dafür energieeffizienter - also Kampa Haus, oder weniger Eigenleistung und dafür ein paar Euro mehr an Nebenkosten.

Allgemein haben wir uns überlegt, wie lange man für den Mehrpreis "heizen" kann, bis sich die Kosten amortisieren - da wird einem schlecht.
Ein Bekannter hat 2005 ein Haus gebaut - von Wohnraum ungefähr identisch zu unserem geplanten Haus - und uns gestern seine Nebenkosten mitgeteilt. Das Haus hat keinen speziellen Energiestandart oder ähnliches und wird normal beheizt.

Kosten Gas im Monat ca. 60 Euro + Kosten Strom im Monat 95 Euro = Nebenkosten für Warmwasser/Heizung und Strom von 155 Euro. Wenn wir das mal mit den versprochenen 15 Euro monatlich von Kampa hochrechnen, wären das monatlich circa 140 Euro weniger. Das wären pro Jahr dann um die 1680 Euro.
Nehmen wir mal an, die Maßnahmen für kfw40+ von kfw55 würden uns ca. 50.000 Euro kosten, wären das bei dieser stark vereinfachten Rechnung 30 Jahre Nebenkosten, bis sich die PV-Anlage inklusive der zusätzlichen Dämmung "rechnet". Natürlich würde es 10.000 mehr Förderung geben, die man abziehen könnte - allerdings muss das ja auch alles finanziert werden - also kommen auf die 50.000 noch Zinsen und Zinseszinsen drauf. Somit sind die 10.000 Euro Förderung gesehen auf die Laufzeit der Darlehensverträge ganz schnell "aufgefressen". Und beim obigen Beispiel bin ich von einem Haus 2005 ohne kfw55 "Dämmung" ausgegangen.
Andere Freunde von uns haben ein kfw70 Haus gebaut und betreiben eine Erdwärmepumpe zur kompletten Beheizung des Hauses - die benötigen täglich im Jahresmittel gerechnet ca. 20 Kilowattstunden am Tag für die Heizung - Das Haus ist bis auf 0,5m Länge fast identisch zu unserem. Der Haushaltsstrom liegt durch neue Geräte und energiesparende Beleuchtung auch deutlich weiter unten. Mit den Werten will ich gar nicht rechnen.

Wenn wir das hier alles so zusammenschreibe, fragen wir uns wirklich - lohnt sich ein kfw40 bzw 40+ Haus überhaupt? Oder ist das eher was ideelles?

Was meint Ihr dazu oder welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Hinterlasst uns bitte Eure Erfahrungen oder Meinungen als Kommentar und nehmt an den beiden Umfragen (rechts eingeblendet) teil. Das würde uns die Entscheidung sicher etwas erleichtern.


5 Kommentare:

  1. Hallo, wie geht es Ihre Geschichte weiter? Was haben Sie entschieden? Wir möchten auch mit Kampa bauen und sind auf Ihere Erfahrungen sehr gespannt !
    Viele Grüße , Familie

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  2. Hallo,

    kurz für Sie zusammengefasst, ein ausführlicher Blog Eintrag erfolgt noch:

    Wir haben den Vertrag mit Kampa widerrufen, allerdings noch keine Bestätigung bekommen. Wir hätten jede Menge Eigenleistungen (gesamten Innenausbau) erbringen müssen und hätten doch einen beachtlichen Betrag mehr an Darlehen aufbringen müssen.
    Wir haben nun bei WeberHaus unterschrieben und bekommen dort unser Wunschhaus in kfw55 (wegen dem Keller) ohne PV Anlage und Akku, mit jeder Menge Extras wie Haussteuerung, Fliesen und Türen der Serie TopLine, Hebeschiebetüranlage zur Terrasse, bodengleiche Duschen im EG und OG, kfw 40 Außenwand/Gebäudehülle und große Wärmepumpe usw. für 40.000 Euro weniger Finanzierungsbedarf. Klar haben wir da mehr Energieverbrauch, da wir keinen eigenen Strom produzieren und verbrauchen, aber für die 40.000 Euro + Zinsen und Zinseszins können wir bis an's Lebensende heizen. Wir lassen eine Vorbereitung für die PV Anlage legen und schlagen da ggf. später mal gesondert zu.
    Kampa ist grundsätzlich ein gutes Unternehmen, aber für uns so nicht finanzierbar, da wir nicht so viele Eigenleistungen erbringen wollten wie wir gebraucht hätten um das ganze halbwegs finanzieren zu können.

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  3. Hallo Ihr Beiden,
    genau diese Gedankengänge haben wir auch.
    Schade, dass KAMPA keine KfW55 anbietet. Wir werden wohl daher auch zu jemand anderem wechseln. Das Konzept als solches von KAMPA ist echt super, aber die Mehrkosten einfach (aktuell) nicht wert :(

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  4. Hallo Zusammen,

    genau bei dieser Entscheidung bin ich ebenfalls. Ich schwanke zwischen Hanse Haus und Weber und den unterschiedlichen Heizungen und KfW Förderungen.

    Wenn ich mit Weber baue, dann wäre das KfW 40+, ohne Keller, Bodenplatte, Photovoltaik und Speicher und diese Proxxon Anlage. Momentan "malerfertig" bei 298.000.- €, der Vertreter hat am Freitag einen Termin, ich bin gespannt auf dessen Angebot.

    Bei Hanse Haus haben wir gerade das Angebot mit Brennwert Gas Therme, Fußbodenheizung im Erd- und Obergeschoss, dazu noch eine Solaranlage für die Brennwerttherme mit 2 Kollektoren. In Summe kommen wir hier auf 298.000.- €

    Der Mehrpreis um das Haus bei Hanse auf 40+ zu heben, beträgt ca. 35.000.- €. Dann hätte ich die Fußbodenheizung (Wasser), eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher (wir dachten uns, den Strom fürs Haus davon zu betreiben), Stiebel Eltron LWZ 5S Plus (Luft-Wasser-Wärmepumpe) und die isolierte Bodenplatte.

    Ich würde dann: 15.000.- € von der KfW bekommen (40+)

    Den Strom ganz aus der Photovoltaikanlage für die Hausgeräte zu beziehen ist wohl nicht möglich. Maximal 50%, wir verbrauchen momentan 1.000.- € im Jahr. Dem stehen die Anschaffungskosten gegenüber.... kann ich vergessen.

    Ja, ich wollte ein bisschen "autark" sein, aber so wird das nichts.

    viele Grüße,
    Bernd

    PS: euren Baublog finde ich klasse, ehrlich und ernüchternd. Vielen Dank.

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    1. Hallo Bernd,

      für uns ist die ganze Sache mit der PV eine riesen Spielerei...wenn man das Geld hat, kann man's machen - wenn es finanziert werden muss, macht das fürbuns keinen Sinn...auch die 5.000 Euro mehr Förderung machen den Braten nicht fett.

      Wir haben ja dann mit WeberHaus gebaut. Der Preis wird nicht bei 298.000 Euro bleiben. *lach*

      Hier unser eigentlicher Blog:

      https://webercitylife500.blogspot.com/

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